(ma sœur, le loup)
ein nachtalb saß mir auf der brust
ließ mich an dir erkranken
ich schlafe kaum, doch träum ich stets
ein blendwerk aus gedanken
am lichtentleerten waldesrand
nebst sturmgepeitschter tannen
im kalten schoß der tiefsten nacht
bist du von mir gegangen
kein rauch entsteigt dem kleinen schornstein
schnee beschwert das schindeldach
ein morscher zaun umrahmt die brache
trauert stumm dem sommer nach
beim alten weiher hinterm haus
ein irrlicht flimmert tief im tann
der raureif klirrt als ich dich find
in blutverschmiertem schlafgewand
das antlitz dieses kleinen bubs
ein aufgeplatzter krater
es stimmt was man im dorf erzählt
du kommst nach deinem vater
gleich einem löschblatt voll mit tinte
zerrinnt das blut im leinentuch
das mondenweiß, es schimmert fahlt
auf ölig schwarzen narbenbruch
er röchelt blut, dann wird es still
er starb durch deine hände
mein schwesterherz, ich lieb dich so
doch heute muss es enden
ein kampf tobt hinter deinen augen
das tier behält die oberhand
mein terzerol birst silberschrot
ein schrei weht durch das karge land
du wandelst dich ein letztes mal
dein blick fällt auf die seite
ich wisch den schmerz dir vom gesicht
ein kuss dir zum geleite